Wir trödeln ein wenig in der Früh – das Guesthouse hat einen kleinen, gemütlichen Garten – und machen uns erst spät auf den Weg. Nachdem das Wetter leider weiterhin regnerisch bleibt, fahren wir weiter nach Almaty. Also steht die nächste Grenze an. Von Bischkek ist es nicht weit und wir stehen vor dem Schlagbaum. Hier ist richtig viel los…Busse spucken jede Menge Menschen mit unglaublichen Mengen an Gepäck aus. Große Pakete mit allerlei Waren werden hin und her geschoben, das kann ja heiter werden. Tatsächlich müssen wir uns wieder mal trennen. Paul bleibt beim Auto, ich muss durch den Fußgänger-Übergang und ich finde mich in einer Menschentraube, die sich zu nur zwei Schaltern drängt. Es wird geschoben, gedrängelt, geschimpft, geschupst…fast eine Stunde brauche ich, bis ich mich vorgekämpft habe. Damit ist aber erst die Ausreise aus Kirgistan geschafft. Das gleiche Theater folgt bei der Einreise nach Kasachstan – mit europäischem Blick scheint es so einfach, ein wenig Ordnung in das Chaos zu bringen und die Abläufe effizienter und schneller zu machen, aber irgendwie scheint das hier niemandem wichtig zu sein. Eine ganz schöne Geduldsprobe.
Nachdem ich mich endlich durchgekämpft habe, muss ich noch warten, bis Paul durch ist. Eine sehr ungemütlich Situation…ich stehe also nur mit Reisepass (alle anderen Unterlagen und mein Gepäck sind ja im Auto) hinter dem großen Stahltor und habe keine Ahnung wo Mann und Auto sind. Ich suche erstmal diese Seite der Grenze ab, hier ist ja auch viel los und treffe schließlich auf einen Spanier und einen Italiener, die auch auf ihre „Fahrer“ warten. Offenbar hat Paul auch eine ordentlich Prozedur zu erledigen.
Nach etwa 20 Minuten hat Paul es auch geschafft und berichtet von Drogenhunden, Autoscannern (das ganze Auto wird gescannt und geröntgt) und von bemitleidenswerten Kollegen, die ganze Autositze ausbauen mussten…da sind wir nochmal halbwegs gut davon gekommen. Von der Grenze geht´s zügig weiter nach Almaty, die heimliche Hauptstadt von Kasachstan. Die Stadt liegt eingebettet in viel Grün vor der Kulisse des nördlichen Tien-Schan-Gebirges mit schneebedeckten Viertausendern. Das Wetter ist auch hier nicht besonders, es nieselt leicht. Wir suchen uns eine Bleibe und werden gleich im Zentrum fündig. Bei einem kleinen Stadtspaziergang kriegen wir einen kleinen Einblick in die quirlige, angenehme Atmosphäre der Stadt. Es gibt viele Cafés und Restaurants, überall schöne Alleen richtig alter Bäume und die unentbehrlichen Denkmäler an jeder Ecke. Wir finden auch noch ein gemütliches Restaurant, lassen bei typisch kasachischer Kost den Tag ausklingen und fallen müde ins Bett. Aus dem nächtlichen Ausflug zum Fernsehturm wird leider nix mehr.

Diesmal gibt´s keine Bilder…entweder schlechtes Wetter oder Fotoverbot (an der Grenze).