Nach einer heißen Nacht in unserem Kammerl brechen wir wieder früh auf und fahren weiter bis Khorogh. Die Straße rumpelt immer am Fluss Panj entlang. Atemberaubende Ausblicke auf die Berge, das tosende Wasser und die grünen Oasen auf beiden Seiten des Flusses begleiten uns. Wir werden immer freundlich gegrüßt, Kinder rufen uns nach, wollen abklatschen, hin und wieder steht eine Kuh auf der Fahrbahn… Wir sind beschäftigt, Flocki gut zwischen den Schlaglöchern durchzumanövrieren und gleichzeitig das Panorama und die Atmosphäre aufzunehmen. Immer wieder gibt es auch direkt neben der Straße Quellen, wo wir uns kurz abkühlen können und den gröbsten Staub wegwaschen. Und es gibt sogar den einen oder anderen Teich, bei dem wir eine kleine Schwimmrunde wagen. Diesmal bin ich nicht die einzige Frau, wir treffen eine junge Schweizerin und einen Franzosen, die mit den Fahrrädern unterwegs sind. Noch recht früh fahren wir in Khorogh ein, tanken, stocken unsere Vorräte auf und suchen ein Hotel.

Offenbar findet gerade eine Konferenz im Ort statt, sodass fast alles ausgebucht ist. Aber schließlich landen wir in einem kleinen Hotel, mit super Parkplatz im Innenhof und einem geräumigen Zimmer. Nach einer Dusche (yeahh!!) spazieren wir ein wenig durch die Stadt. Khorogh ist seit 1925 die Hauptstadt des Autonomen Gebietes Gorno-Badakhshan, hat etwa 30.000 Einwohner und liegt auf ca. 2.200 Hm an der Mündung des Ghund in den Panj. Ein schöner Park am Gundh-Fluss bildet das Zentrum der Stadt, die an zentraler Stelle im Pamir Drehscheibe für Handel und Tourismus ist. Und tatsächlich treffen wir auch wieder auf das englische Pärchen, dem wir vor einiger Zeit in Turkmenistan am Feuerkrater in der Wüste begegnet sind. Wir gehen gemeinsam Abendessen und plaudern über unsere Erlebnisse und die weiteren Pläne.

In Korogh gilt es auch, eine Entscheidung zu treffen: Wählt man die Nord-Route, den eigentlich Pamir-Highway oder die Südroute, den längeren und schwierigeren, aber landschaftlich interessanteren Weg in den Pamir. Für uns war immer schon klar, dass wir die Südroute wählen und da wir bis jetzt so gut durchgekommen sind steht dem nichts im Wege.