Nun also auf nach Tadschikistan. Von Samarkand ist es nicht allzu weit bis zur Grenze – es geht zügig dahin und bald stehen wir vor dem nächsten großen Eisentor. Hier geht es zügig – freundliche Beamte stempeln unsere Reisepässe ab, niemand fragt nach den Regisitrierungsbelegen oder nach den Zetteln, die wir bei der Einreise bekommen haben. Auch auf tadschikischer Seite geht es freundlich und flott weiter. Passkontrolle, Check der Fahrzeugpapier (während Paul wieder mal den Papierkram erledigt unterhalte ich die Zöllner draußen beim Auto) und schlussendlich bekommen wir von den Beamten noch eine riesige Melone geschenkt. Welcome to our country!
Was für ein freundlicher Empfang. Die ersten Kilometer geht es auf wunderbar asphaltierter Straße durch saubere Dörfer und grüne Äcker, bald schon zeigen sich die ersten Berge. Unser Ziel für den heutigen Tag ist das Tal der Sieben Seen.
In einem engen, spektakulären Tal liegen sieben Seen übereinander. Es geht auf rumpeliger Schotterpiste in engen Serpentinen hinauf. Der erste See liegt eng eingebettet zwischen den Felswänden, der zweite See hat schon etwas mehr Platz, es gibt ein paar Wiesenflecken, gleich darauf folgen der dritte und der vierte See. Auf weiteren Geländestufen finden sich dann die nächsten Seen, der siebente ist überhaupt nur zu Fuß erreichbar. Wir finden am zweiten See ein gutes Plätzchen und es bleibt noch Zeit, ein wenig zu fischen (leider ohne Erfolg), mit den Einheimischen zu plaudern (wir werden sofort auf herrliches Obst, Brot und Fleisch eingeladen) und dann noch eine kleine Wanderung auf einem Eselspfad in ein ganz enges Seitental zu machen. Tatsächlich kommt uns beim Abstieg auch eine kleine Eselskarawane entgegen, die das Dorf auf der „Alm“ oben ansteuert. In die Hänge sind die Lehmhäuser übereinander gestapelt.
Am Abend kommen nochmal zwei Autos, es wird aufgekocht und wir werden wieder eingeladen. Also marschieren wir mit unserer Melone und ein paar Süßigkeiten und landen in einer fröhlichen Runde. Zwei Paare (es stellt sich heraus, dass sie in etwa unser Alter haben) und die schon erwachsene Tochter eines Paares. Es wird eine vergnügliche und interessante Zeit. Wir erfahren, dass die Goldmine am Eingang des Tales früher einer englischen Firma gehörte, mittlerweile haben Chinesen übernommen und sie haben auch hier leider einen besonders guten Ruf als Arbeitgeber. Die Maschinen seien schlecht, die Bezahlung viel weniger als früher…
Wir verabschieden uns schließlich, bekommen noch Brot und Käse geschenkt und sind dann auch bald allein auf unserem „Campingplatz“. Gute Nacht!