Verkehr:
Wir waren richtig überrascht, wie gut das Straßennetz im Iran ausgebaut ist. Fast in jeden einsamen Winkel führt eine mehr oder weniger gut asphaltierte Straße. Ziemlich fies sind die Bremshügel, die sich vor allem in Dörfern und Städten finden, kaum sichtbar sind, dafür aber so hoch, dass man jedes Mal fast abhebt.
Das Fahrverhalten der Iraner  ist eher gewöhnungsbedürftig. Fahrbahnmarkierungen, Geschwindigkeitsbeschränkungen, Ampelsignale, Fahrt-Richtungen werden bestenfalls als Empfehlungen angesehen. Alle fahren wie wild durcheinander, vor allem in den Städten wird gedrängelt, rechts, links überholt…und es kracht oft genug. Angeblich gibt es etwa 25.000 Verkehrstote im Land…wir sind froh, dass wir heil durchgekommen sind.
Die angenehmste Überraschung für uns sind die Sprit-Preise. Ein Liter Benzin kostet umgerechnet etwa 8 Euro-Cent (sic!).

Sehenswert:
Der Iran als Land ist riesig (fast 5 Mal so groß wie Deutschland) und hat landschaftlich und kulturell eine Menge zu bieten. Das Spektrum reicht von Meeresküsten (Kaspisches Meer und Persischer Golf), über Wüsten (die Wüste Dasht-el-Luht zählt mit bis zu 70° zu den heißesten Plätzen der Erde) bis zu hochalpinen Gebirgslandschaften (der Damavand mit 5.604 m im Elburs-Gebirge ist den Bergsteigern und Schitouren-Gehern ein Begriff) – und alles ist „angestopft“ mit Zeugnissen verschiedener alter Kulturen und Epochen. Allein hier könnte man sicher gut einige Wochen verbringen, ohne dass es langweilig würde.

Widersprüche:
So freundlich und offen die Menschen auch sind, so rätselhaft bleiben uns manch religiös motivierte Regelungen. Vor allem Frauen unterliegen ziemlich strengen Bekleidungsvorschriften, die die Sittenpolizei offenbar undercover ständig überprüft. Es ist auch streng geregelt, wie man sich als Paar in der Öffentlichkeit zu verhalten hat – kein Hände-Halten, keine Berührungen und schon gar keine Küsse. Diese Widersprüche führen offenbar dazu, dass die Menschen hier eine Art doppeltes Leben führen. Das private Leben im Rahmen der eigenen vier Wände (aber Achtung: Autos zählen nicht als privater Bereich). Hier geht es wohl sehr locker, fröhlich und auch westlich zu. Und das Leben im öffentlichen Raum. Will man sich und seine Familie nicht in ernste Schwierigkeiten bringen hält man sich besser an die Mullah-Regeln.

Umwelt:
Umweltschutz und Umweltbewußtsein stecken offensichtlich noch sehr in den Kinderschuhen. Vom Smog in Teheran, über die verdreckte Küste des Kaspischen Meeres bis hin zum Alltagsmüll der auf jedem Picknick-Platz einfach liegen gelassen wird. So ähneln leider auch die schönsten Orte kleinen Mülldeponien.

Gastfreundschaft:
Auch wir durften die iranische Gastfreundschaft erleben. Die Menschen begegnen uns durchwegs ausgesprochen freundlich, unaufdringlich neugierig und in jeder Lage ungemein hilfsbereit. Immer wieder werden wir gefragt, wo wir herkommen, wie wir es im Iran finden, ob wir etwas brauchen.
Man ruft uns aus den fahrenden Autos zu „Welcome in Iran“, ganz oft landen wir als „Attraktion“ auf Familienfotos und der freundliche Mann an der Autobahnmautstation lässt uns nicht bezahlen. Niemals haben wir uns unwohl oder unsicher gefühlt, ganz im Gegenteil, wir wurden selten auf einer Reise so herzlich und ehrlich freundlich willkommen geheißen. Wir kommen SEHR gerne wieder.

Vielen Dank auch an dieser Stelle an Maryam für die vielen wertvollen Hinweise! Wir haben oft an dich gedacht!