Bevor wir weiterziehen müssen wir uns noch registrieren – angeblich müssen sich alle Touristen innerhalb von längstens 5 Tage bei der Migration Police registrieren. Das sollte ja hier kein Problem sein.

Die Dame an der Rezeption schaut uns mit großen Augen an, als wir sie nach der Adresse der Polizei-Station fragen – sie hat offenkundig keine Ahnung, aber „der Manager komme gleich“. Na gut, wir machen uns derweil abfahrbereit, der Manager ist noch nicht da und man weiß auch nicht, ob und wann er kommt. Na gut, also starten wir und fragen uns halt durch…in einer sehr langen, nervaufreibenden Stunde mit zahlreichen Stopps zum Nachfragen ist es kaum möglich herauszufinden, wo wir hinmüssen. Die Leute kennen sich entweder nicht aus und/oder sind unfreundlich. Nach ewigem Suchen landen wir schließlich am Stadtrand bei einer Behörde, ehe wieder das beliebte Spiel beginnt…nein, die nächste Tür, nein wieder zurück, bitte warten, nein doch nach vorne…bis ich letztlich bei einem Beamten lande, der mir sagt, dass seit kurzem für EU-Bürger die Registrierung nicht mehr notwendig ist. Aahhhh…

Mittlerweile ist es Mittag, die Sonne glüht und wir haben noch ordentlich Strecke vor uns, bis wir am Abend unseren angepeilten Platz zum Campen am See Kambasch erreichen.

In der Dämmerung passieren wir Baikonur – den Raketenstartplatz in der endlosen kasachischen Steppe. Die Straße führt in Sichtweite einiger Einrichtungen vorbei, man kann bzw. sollte sich aber nicht zu nahe ran wagen – das Gebiet liegt zwar in Kasachstan, Russland hat das Territorium aber gepachtet und verlangt für den Eintritt in die Stadt und zum Kosmodrom sowieso eine besondere Aufenthaltserlaubnis. Wir werden aber dennoch hierher zurückkommen und tatsächlich einen Raketenstart miterleben.

Am See schließlich ist es windstill, von irgendwoher dröhnt laute Musik und die Gelsen fallen über uns her. Es ist mittlerweile aber zu dunkel und wir sind auch zu müde, um einen alternativen Platz zu suchen, also schnell Zelt aufbauen und auf einen besseren Tag morgen hoffen.