Bei der Durchfahrt durch Duschanbe wechseln wir noch Geld, finden eine Tankstelle, die auch 95-Oktan-Benzin führt (das war in den letzten Tage Mangelware – insbesondere in Usbekistan gibt es, wenn überhaupt nur 91-Oktan-Sprit, weil fast alle Autos dort mit Gas fahren) und machen uns ohne große Stadtbesichtigung auf die Weiterfahrt. Duschanbe zeigt sich grün, großzügig angelegt und voll mit Denkmälern auf den großen Plätzen.

Unsere Route führt uns Richtung Osten, langsam wird die Straße schlechter, naja sehr schlecht (und das wird für die nächsten Tage so bleiben). Wir kommen an einem riesigen Bergbau-Gebiet am Fluss Vakhsh vorbei. Hier soll der höchste Staudamm der Welt entstehen (350m) und das ganze Tal fluten. Die Baustelle gibt es offenbar bereits seit vielen Jahren, uns bleibt unklar, ob das Vorhaben vorankommt oder nicht.

Der Fluss Vakhsh ist ein schlammgrauer wilder Fluss, der sich durch enge Schluchten zwängt, an anderen Stellen schöne breite Terrassen anschwemmt und so Platz schafft für grüne Flecken und Dörfer. Die Bergkulisse wird derweil immer spektakulärer. Irgendwann kommen wir auch tatsächlich an einem kleinen See vorbei – eine wohltuende Abkühlung. Die Burschen (Mädchen sehen wir leider nie am Wasser) haben leere PET-Flaschen als Schwimmreifen an ihren Badehosen fixiert und haben jede Menge Spaß, drei ältere Herren sitzen am Ufer. Ich bin weit und breit die einzige Frau, lasse also über dem Bikini noch ein T-Shirt an. Wir werden natürlich sehr bestaunt…wohl auch ob der Tatsache, dass wir schwimmen können.

Wir rumpeln etwa 160 km bis Tavildara, einem netten Ort, der am Zusammenfluss des Vakhsh mit dem Khingob liegt. Wir wollen uns zunächst ein Zimmer mieten, finden aber nur eine Kammer mit Plumpsklo, wofür uns dann auch etwa 10 EUR pro Person zu viel sind. Auf einer Schotterbank am Fluss finden wir dann noch einen viel besseren Platz für die Nacht. Es ist warm, wir haben frisches Wasser (der Khingob führt, anders als der Vakhsh klares Wasser), großartiges Panorama und natürlich auch gleich Publikum. Die Burschen des Ortes finden natürlich alles sehr interessant und beobachten uns zunächst aus der Ferne, dann aus der Nähe.