Unsere Tage in Turkmenistan hinterlassen bei uns ambivalente Eindrücke.
Obwohl das Land über immensen Reichtum an Bodenschätzen verfügt (einige der weltweit größten Erdgas-Felder liegen auf Turkmenischem Staatsgebiet) kommt davon bei der Bevölkerung offenbar wenig an. Das Regime baut sich klotzige Städte in die Wüste, an jeder Ecke stehen übergroße goldene Statuen des Präsidenten, Internet ist zensuriert und Polizeikontrollen allgegenwärtig.
Auf den Überlandstraßen kehren hunderte Menschen händisch den Straßenrand (in etwa so, als würden bei uns in Österreich eine Menge Menschen mit Reisigbesen die A9 kehren), in der Hauptstadt sind ständig Putztrupps unterwegs, die alles sauber halten, kehren, Statuen und Brückengeländer polieren.
Die Menschen sind freundlich, aber sehr zurückhaltend. Man hat das Gefühl, sie sind immer ein wenig auf der Hut vor dem Regime. Wir fragen uns, was es wohl mit den Menschen macht, in so einem Land aufzuwachsen.
Als Reisende fühlen wir uns mittelmäßig willkommen. Die einzelnen Menschen wiederum sind meist freundlich, die Regeln für Einreise und Aufenthalt im Land aber eher abschreckend, weil unendlich mühsam und aufwändig. Wir wurden von den Beamten immer korrekt behandelt, irgendwie fühlt es sich trotzdem ein wenig komisch an, wenn man ständig aufgehalten wird.
Landschaftlich und kulturell gibt es einige Kleinode, die eine Reise lohnen…die Infrastruktur – auch die touristische – steckt aber noch sehr in den Kinderschuhen. Bewegt man sich außerhalb der Hauptstadt ist Kommunikation ohne Grundkenntnisse der russischen Sprache schwierig – kaum jemand kann Englisch. Internet funktioniert kaum und ist zensuriert bzw. die großen Social-Media-Portale (fb, whatsapp…) überhaupt geblockt.
Unser Fazit: Ein interessantes Erlebnis, für uns ungewohnt und wieder einmal sind wir glücklich und dankbar, in Europa leben zu können.