Es geht früh weiter, um die nächste Stadt Mary zu erreichen. Dort sollen wir ja im Hotel die Registrierung machen und dann wollen wir uns die Ruinen von Merw (noch ein UNESCO-Weltkulturerbe) ansehen. Das Hotel ist ein russisch angehauchter „Tempel“, unser Zimmer ein zweifelhafter Traum in lila…aber es gibt eine schöne Dusche und einen Klima-Anlage (Halleluja, nach den Tagen in der Hitze – auch die Nacht bringt kaum Abkühlung – eine echte Wohltat). Wie mit „unserer“ Agentur in Ashgabat vereinbart, geben wir den dicken Packen Dokumente an der Rezeption ab und fahren die paar Kilometer bis Merw.

Merw war einst neben Bagdad, Kairo und Damaskus eine der größten Städte an der Seidenstraße und die ersten Zeugnisse der Besiedelung stammen aus dem 2. Jahrtausend v. Chr. Heute sind noch beeindruckende Reste von Stadtmauern, Palästen und Mausoleen aus Lehmziegeln erhalten. Das Areal ist so groß, dass man durchfahren muss, um die einzelnen Teile anzusehen. Wir sind aber ganz allein und können die Stimmung dieses Ortes in aller Ruhe aufnehmen. Dicke Reste von etwa 15 m hohen Mauern mit Wehrtürmen, einstige Wüstenpaläste und Mausoleen zeugen von reichem Leben. Die Luft flirrt und über allem liegt diese dicke Stille, die es nur in der Wüste gibt. Wie das Leben hier vor so vielen tausend Jahren wohl war, als die Karawanen durchzogen?

Wieder zurück in der Stadt entdecken wir ein nettes Lokal direkt am Fluss – ein feiner Platz, um den Tag bei traditionellem Essen ausklingen zu lassen. Am Abend erfahren wir, dass die Registrierung natürlich nicht geklappt hat, wir müssen morgen auf unserer Weiterreise also nochmal einen Stopp machen damit wir den superwichtigen Stempel bekommen, den wir zur Ausreise brauchen.