Wir setzen unsere Fahrt in Richtung Van-See fort. Wieder geht es durch weite offene Landschaft, eingerahmt von hohen zum Teil noch schneebedeckten Bergen. Wir fahren über einige Pässe und erblicken schließlich den riesengroßen See. Der Van-See ist sieben Mal so groß wie der Bodensee und liegt eingebettet in vulkanische Gebirgsketten auf 1.700 Meter Seehöhe. Das Wasser ist stark mit Soda und anderen Salzen angereichtert, sodass es als Trinkwasser nicht taugt, dafür umso besser als Waschlauge.
Wir fahren noch ein Stückchen am Ufer entlang und biegen dann ab, um zum Nemrut Daghi zu gelangen. Der Krater des erloschenen Vulkans gehört mit einem Durchmesser von sieben Kilometern zu einer der weitläufigsten Calderas der Welt.
Über eine Schotterpiste können wir bis in den Krater fahren und erreichen schließlich an einem Kratersee unseren Nächtigungsplatz. Wunderschön liegt der blaue See zwischen den Felsformationen. Zunächst gibt´s Abendessen und in der Dämmerung bauen wir unser Zelt auf. Mittlerweile sind auch die Tagesausflügler, die zum Picknick herkommen verschwunden, die Möwen haben sich verzogen und wir geniessen den unglaublichen Sternenhimmel.
In der Nacht werden wir durch Geräusche im Gebüsch und an den Mülltonnen, die bei dem kleinen provisorischen Café aufgestellt sind geweckt – man hat uns ja erzählt, es gäbe auch Bären und Wölfe hier. So richtig glauben wollten wir das aber nicht, bis wir am nächsten Morgen tatsächlich Bärenspuren im Sand und umgeworfene Mülltonnen finden.